Abteilung: Kita Schlumpfenland |
vom: 25.10.2018 |
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Mit dem Ende der Herbstferien naht auch das Ende unseres Großprojektes „Unsere Zeitreise durch 800 Geschichte“. In den letzten Monaten be- und untersuchten wir unsere Heimat (die Stolpener Region) ganz intensiv. Wir besuchten Plätze, die eine besondere Bedeutung in der Geschichte innehatten und die ein Wahrzeichen unserer Heimat sind. Dabei begegnete uns immer wieder ein Element – das Wasser. Es diente von jeher zur Versorgung von Mensch und Tier, zur Bewässerung von Feldern und Gärten, als Löschmittel gegen Schadfeuer, … Immer wieder baute der Mensch Vorrichtungen, um sich das Wasser zunutze zu machen. Am Tiergarten wurde ein Stausee angelegt. Mit Hilfe eines großen Wasserrades, besonderer Holzrohre und spezieller Pumpvorrichtungen „wanderte“ das Wasser den Berg hinauf bis zur Burg Stolpen (Wasserkunst, 1560). Auf deren Burghof trieben Bergleute einen 84,39m tiefen Brunnenschacht durch den harten Basalt (1607 – 1632). Auf einer Stadtführung zeigte uns Frau Richter weitere Plätze, an denen man Wasser findet. Sie lief mit uns durch das alte Stolpen, entlang der nur noch sehr bruchstückhaft vorhandenen Stadtmauer. Diese wurde 1470 errichtet. Neben ihr lief ein Graben, um Eindringlinge abzuwehren. Das Wasser nutzten die Menschen aber auch zum Gerben, z.B. in der Lohgerberei. Durch diese spezielle Form der Gerberei wird Rindsleder strapazierfähig, hart und widerstandsfähig gegen Wasser. Ob die Schüler der Knabenschule (seit 1473) auch einen Widerstand gegen das Wasser verspürten? Frau Richter erzählte uns, dass die Lehrer dazu angehalten waren, mit ihren Zöglingen regelmäßig die Amtsbaderei aufzusuchen, damit die Schüler sich wuschen und pflegten. Seit mindestens 1704 soll die Badestube bestanden haben. Hier konnte man ein Bad nehmen, aber auch essen und trinken. Um eine Wohltat zu tun oder um für Sünden zu büßen, konnte man sich ein Seelenbad kaufen. Dies wiederum konnte ein Armer „einlösen“ und kam so in den Genuss eines warmen Bades und eventuell auch einer warmen Speise. Wir suchten verborgen gelegene Orte auf, die eine wichtige Rolle bei der Wasserversorgung von Stadt und Burg spielten. Mit Hilfe von Zisternen sammelte man Grund- und Regenwasser. Eine dieser Zisternen findet ihr im „Alten Amtsgericht“. Über alte Rohrleitungssysteme aus wasserundurchdringlichem Basalt gelangt das Wasser auch heute noch dorthin. Einen kurzen Blick darauf könnt ihr in der Nähe der Stadtkirche erhaschen. Vielen Dank an Frau Richter für den sehr interessanten und anschaulichen Vormittag. An unserem letzten Ferientag begegneten wir noch einmal dem Element Wasser. Auf unserer Wanderung zu Großens Berg, dem Wahrzeichen Langenwolmsdorfs, tauchte Nebel die Landschaft in verwunschenes Grau. Trotz einiger nasser Füße bleibt uns unser 800-Jahre-Projekt in guter Erinnerung.
Die zeitreisenden Hortkinder aus Langenwolmsdorf |