Abteilung: Kita Schlumpfenland |
vom: 01.08.2019 |
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In nahezu jedem Märchen gibt es einen ungewöhnlichen, einen verwunschenen bzw. magischen Ort, an dem die Geschichte spielt. Das kann ein Schloss, ein dunkler Wald, ein See, ... sein. Schneewittchens Zwerge wohnen in einem Häuschen im Wald und arbeiten in einem geheimen Bergwerk. Ihr denkt, dass es solche Orte nur im Märchen gibt? Schaut euch um. Es gibt so viele märchenhafte Orte! Einen besuchten wir in der vierten Ferienwoche - den Marie-Louise-Stolln in Berggießhübel. Zwei Bergmänner, größer als Schneewittchens Zwerge, führten uns in zwei Gruppen durch den Stolln. Sie erklärten uns, dass die Arbeit in so einem Bergwerk oft nicht märchenhaft war. In Dunkelheit und kühler Feuchte (konstant 10C) pickerten sich die Menschen in gekrümmter Haltung Stück für Stück durch den Berg. Mit einfachem Werkzeug (Schlegel und Eisen) schafften die Bergleute gerade einmal, drei Zentimeter des sehr harten Magnetit-Gesteins am Tag abzutragen. So verwundert es nicht, dass die Stolln im Altbergbau nur ca. 40cm in der Breite und ca. 70cm in der Höhe maßen. Glücklicherweise wurden sie später erweitert, so dass wir uns aufrecht im Berg bewegen konnten. Die allgemeine Lebenserwartung betrug im 16. Jahrhundert rund 35 Jahre. Aber nur wenige Bergleute wurden älter als 25 Jahre. Auch Kinder arbeiteten im Bergbau. In Berggießhübel halfen Jungen ab 10 Jahre in der Erzverarbeitung über Tage. Ab 13 Jahren fuhren sie als Bergmänner ein. Ihr einziger Schutz war die Bergmannskleidung u.a. Holzschuhe, Arschleder, Zipfelkappe. Letzteres war eine Mütze, die etwas ausgestopft war. Wenn die Spitze an die Firste (Stollndecke) stieß, war dies das Zeichen, den Kopf weiter einzuziehen. Die Polsterung schützte vor groben Stößen. Das erinnerte uns an Schneewittchens Zwerge. Eben wie diese durften wir am Ende der Führung nach Halbedelsteinen suchen. Vielen Dank für den spannenden Vormittag! Auch an den anderen Tagen der Ferienwoche ließ uns das Thema Märchenhafte Orte nicht los. Wir gestalteten Bilder und errichteten aus Holzbausteinen Schlösser und Gärten. Natürlich begegneten uns wieder Zwerge. Wir bemalten unsere eigenen Edelsteine und verwandelten Tontöpfe zu lustigen Zwergen.Die Zwergenfreunde aus Langenwolmsdorf |