Anfang Oktober 2019 erreichte die Geschäftsstelle des ASB Neustadt eine sehr bewegende Anfrage von Frau Brandt. Ihr kleiner Sohn John leidet an einer seltenen neuromuskulären Erkrankung, die im schlimmsten Fall, noch vor Vollendung des zweiten Lebensjahres, zum Versagen der Atemmuskulatur führen kann. Seine einzige Chance ist das Medikament "Zolgensma", welches sich mit 1,9 Mio. Euro als die teuerste Therapie der Geschichte herausstellte. Eine Kostenübernahme der Krankenkasse war in diesem Fall eher aussichtslos, so dass bei dieser Größenordnung nur eine Spendenaktion weiterhelfen konnte. Da für die Sebnitzerin Aufgeben natürlich keine Option war, bat sie in einem Telefonat den Geschäftsführer des ASB Ortsverbandes Neustadt/Sachsen e.V. um Unterstützung in Form der Bereitstellung eines Spendenkontos, welches ihr aus steuerlichen und bürokratischen Gründen empfohlen wurde.
"Wir helfen hier und jetzt" - so lautet der Leitspruch des Arbeiter-Samariter-Bundes. Kein Motto könnte an dieser Stelle besser passen. Als Geschäftsführer eines Wohlfahrtsverbandes und selbst vierfacher Familienvater stand die Entscheidung von Herrn Alexander Penther schnell fest.
Dank der unkomplizierten Kooperation mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden erfolgte die Eröffnung des Girokontos nur wenige Tage später, am 17. Oktober 2019. Die Reaktionen der Öffentlichkeit waren für alle Beteiligten überwältigend, denn bis Ende Januar diesen Jahres sind insgesamt 2.500 Einzelspenden eingegangen, wovon über die Hälfte bereits innerhalb der ersten 5 Tage verbucht wurden.
Zwischenzeitlich informierten die Medien, dass die Krankenkasse nun doch die Kosten für das Medikament übernahm und die Behandlung des Jungen bereits begonnen hatte. Ein echter Glücksfall! Damit war klar, dass nun alle Spenden eins zu eins an die Familie Brandt weitergereicht werden und zu Gunsten der Genesung und Unterstützung des nun fast 11 Monate alten Kleinkindes zum Einsatz kommen können. Die Anschaffung weiterer notwendiger Hilfsmittel ist somit zum Greifen nah.
Frau Brandt und ihr Sohn John besuchten am 10. Januar 2020 Herrn Penther im ASB-Haus in Neustadt in Sachsen. Die Freude über die Gäste war groß, ebenso die Bewunderung über den Mut und die Zuversicht der jungen Mutter. Ein ASB-Teddy soll den kleinen tapferen Jungen von nun an auf seinem Weg begleiten und bei Bedarf ein wenig Trost sowie Ablenkung schenken.
Am 31. Januar 2020 überwies der ASB Neustadt den stattlichen Betrag von 74.905,39 Euro an Familie Brandt. Wie wir erfuhren, wird ein Großteil davon für die Finanzierung eines speziellen Fahrzeuges mit besonderen Vorrichtungen verwendet, um John und seinen Eltern später die Bewältigung des Alltages erheblich zu erleichtern.
Der ASB Ortsverband Neustadt/Sachsen e.V. bedankt sich an dieser Stelle noch einmal herzlich bei allen Spendern. Besonders hervorzuheben ist der BSV 68 Sebnitz e. V., der mit einem Benefiz-Fußballspiel gegen den SSV 1862 Langburkersdorf e.V. sowie der Hilfe zahlreicher Sebnitzer und Neustädter Bürger 2.600 Euro sammelte und für den guten Zweck zur Verfügung stellte.
Es war uns eine Herzensangelegenheit, diese Aktion erfolgreich zu begleiten und wie sagte Napoleon sehr zutreffend: "Mut und Liebe haben eines gemeinsam: Beide werden von der Hoffnung genährt".
Wir wünschen der Familie für die Zukunft alles Gute!